Hochbeete – Übung deutscher Besinnungaufsatz mit ökonomischem Menschenverstand

Hochbeete – Übung deutscher Besinnungaufsatz mit ökonomischem Menschenverstand – (Kategorie: Russia Today RT DE, Der tägliche Wahnsinn)

 

In einer deutschen „kleinen Gross-Stadt“ (Kategorie 150.000 Einwohner) mit 2 grossen halb-staatlichen oder „staatlich administrierten“ Wohnungsanbietern flattert mir in Mai 2024 ein Brief auf den Schreibtisch, wo ich folgendes geschrieben finde:

Zitatanfang
„Modernisierungen im bewohnten Zustand sind leider immer eine grosse Belastung ….
Die Aussenanlagen wurden ebenfalls umgestaltet und bieten nun eine ganz neue Aufenthaltsqualität.
Auf mehrfachen Wunsch wurden hier auch sechs grosse Hochbeete für gemeinschaftliches Gärtnern aller Nachbarn … aufgestellt.
Sehr herzlich möchten wir Sie nun einladen, diese Hochbeete gemeinsam mit Ihren Nachbarn zu bepflanzen und zu bewirtschaften. Am … (Tag X) möchten wir mit professioneller Unterstützung durch Acker-Coaches im Rahmen eines Kick-Off-Pflanzworkshops Jungpflanzen und Saatgut in die Hochbeete … einbringen. Für alle Nachbarn, die Spaß am gemeinschaftlichen Urban Farming haben, werden über das Jahr hinweg mehrere weitere Ackersprechstunden und Workshoptermine zu Pflege, Ernte und Saatgutgewinnung angeboten.“ Zitatende

Bevor wir hier intellektuell weitermachen können, benötigen wir eine Veranschaulichung, was ein Hochbeet ist und welcher Typ Hochbeet hier gemeint ist, denn wir haben ja in Deutschland angeblich Kinder in Großstädten, welche tatsächlich einer bekannten Schokoladenwerbung GLAUBEN und Milchkühe für lila halten.

 

pics: Hochbeete in Edelrost-Optik, Preisklasse 400,00 – 800,00 Euro

Damit es hier nicht zu böswilligen Mißverständnissen kommt, sollte ich erwähnen, dass die Modernisierungsmassnahmen SEHR EFFEKTIV waren und zum Beispiel den ENERGIEVERBRAUCH bei Heizungen SEHR DRASTISCH gesenkt haben, was aber nur teilweise eine Geld-Ersparnis für die Mieter gebracht hat, weil inzwischen die Energiepreise pro Energie-Einheit erheblich verteuert wurden, wofür aber die Wohnungsgesellschaft nichts kann, nicht verantwortlich ist.

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Bereits jetzt haben wir ein ENTSCHEIDENDES Problem gefunden:
Liebes Publikum, wieviel Salatköpfe Radieschen & Co. muss man vermutlich ernten, bevor man den KAUFPREIS für diese Art von Stahl-Hochbeeten und die Baukosten für deren Umrandung mit einem stabilen Plattenweg und einen plattierten Zuweg „verdient“ hat, bevor sich 400,00-800,00 Euro plus Aufstellungs und Wegebaukosten „amortisiert“ haben, sich „bezahlt gemacht“ haben?
Ich verrate eine mögliche SCHÄTZLÖSUNG: Wenn wir einen Einkaufspreis nehmen pro Grün-Salatkopf von 1,00 Euro (was manchmal optimistisch sein kann), dann brauchen wir für ein Hochbeet mit Stahl-Edelrost mit 400,00 Euro Materialkosten plus mindestens 1000,00 Euro Aufstellungs- und Baukosten 1400 Salat-Köpfe Ernte.

Das nächste Problem ist jetzt auch schon klar: Gesetzt den irrealen Fall, jemand könnte diese Erntemenge schaffen, käme gleich als nächste Frage, wer das essen soll oder verkaufen soll?
Ich rechne ganz grob (diesmal mit etwas realistischeren Zahlen): 3 Hochbeete 1200,00 Euro plus 1500,00 Baukosten = 2700,00 Euro ENTSPRECHEND 2700 Salatköpfe zu verteilen auf 1 Wohnblock mit 2 Eingängen je 12 Wohnungen, Appartments, je 2 Bewohner = gesamt 48 Personen, was gerundet 56 Salatköpfe pro Person macht.

Jetzt, Ladies and Gentlemen, kommt als nächstes die wissenschaftliche Analyse-Abteilung des städtischen Klärwerks, welche genau sagen kann, welche Rauschgift-Konsummengen in einer Stadt anfallen und der  GARANTIERT auffällt, wenn plotzlich aus einem bestimmten Abwasserkanal-Sektor GRÜNGEFÄRBTE Menschen-Fäkalien angeliefert werden: Da müsste dann jemand ANRUFEN und ERKLÄREN, dass es DIESMAL „harmlos“ ist und okay.

Mein Zwischenergebnis bis hierher ist: Mit grosser Wahrscheinlichkeit sind die hier in einem konkreten Wohnblock aufgestellten 3 Edelrost-Hochbeete ein FINANZIELLER TOTALVERLUST: Kein Kaufmann – jedenfalls kein „hanseatischer Kaufmann“ – , der bei Verstand ist, würde da Geld investieren, das er GARANTIERT NIEMALS wiedersieht! (Klammer auf: Eine Ausnahme wäre denkmöglich. Ein Kaufmann würde VERLUSTE eventuell gegenrechnen mit anderen Einnahmen aus profitablen Geschäften , nämlich zwecks VERMINDERUNG DER STEUERLICHEN ABGABELAST, wobei ein solcher Kaufmann aufpassen müsste, dass er nicht aus Versehen in den Bereich strafbarer „Steuervermeidung“ und „Steuerhinterziehung“ hineingerät. Klammer zu!)

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Wir könnten jetzt bereits fertig sein, wäre mir nicht aufgefallen, dass wahrscheinlich die MEISTEN Menschen HEUTE das Wort “Hochbeete“ nur sehr selten GEHÖRT haben und noch viel seltener reale Hochbeete GESEHEN haben. Ich selbst zum Beispiel könnte jetzt nicht aus dem Stehgreif sagen, wo ich das letzte mal in der Praxis ein Hochbeet in „action“ gesehen habe. Ich habe allerdings so eine nebelhafte Vermutung, dass Hochbeete „früher einmal“ öfter vorkamen in Regionen mit KLEINTEILIGEN GARTENBAU-Tradtionen und sogenannten „Obstwiesen“, wovon es noch Reste geben KÖNNTE irgendwo in Baden-Württemberg zum Beispiel und vielleicht – ich weiss das einfach nicht – in den neuen Bundesländern im Osten.

Weil ich fertig machen muß, mache ich es jetzt kurz und schmerzlos: Hochbeete sind NORMALERWEISE oder TRADITIONELL NIE AUS STAHL mit EDELROSTOPTIK! Ja, HOPPLA!
Ausserdem sind Hochbeete eine VERFRÜHUNGSTECHNIK (zum Beispiel in ungünstigen Klimaten in Deutschland und England) und Hochbeete schonen den Rücken und die Knie, welche im professionellen Gartenbau immer zu leiden haben.

Aber worauf ich hier hinaus will, ist etwas anderes:
Hochbeete sind TRADITIONELLERWEISE mit STEIN-Umrandung oder mit HOLZ-Umrandung; sie haben ausserdem im Innern einen Mehrschichten-Aufbau, ganz unten zum Beispiel kleine Zweige (wegen Entwässerung), dann al gusto Kies-ähnliche Schicht (wegen Entwässerung) , dann Abfall-LAUBSCHICHT (die verrottet und WÄRME liefert und schliesslich HUMUS) und nur in den obersten Schichten Ackererde und vor allem HUMUS. Und wem es Spass macht, der kann auch noch ein DACH auf das Hochbeet setzen, damit noch mehr WÄRME gespeichert wird.

pic: gekauftes Holz-Hochbeet mit „Gewächshaus-DACH“.

Man kann heute auch Stein- und Holz-Hochbeete kaufen, natürlich für viel Geld.

 

pics: Hochbeete in TEURER Holz-Umrandung a) halbe „Holz-Stämmchen“ b) gezimmerte Holz-BRETTER, beides entsprechend TEUER

  

pics: gekaufte „Stein-Umrandungen“ für Hochbeete a) zugekaufte Natursteine mit gewolltem speziellen Farbton, b) zugekaufte geglättete, bearbeitete Steine, entweder gemauert oder ohne Mörtel geschichtet

Aber ich selbst habe nicht nur Zertifikatskurs Garten-/Landbau und darf mich nennen (für die tarifliche Entgelteinstufung) „angelernter Facharbeiter“, sondern ich ERINNERE mich, dass der Bau von Hochbeeten FRÜHER EINMAL so gut wie GAR NICHTS GEKOSTET hat: Für die Umrandung konnte man selbst gefundene Steine zu einer Trockenmauer schichten oder aber den Nachbarn mit einem Hofwald fragen, ob man vom letzten Baumfällen die ÄSTE haben dürfte. Klammer auf: Äste an den Ecken in Blockhaus-Bauweise überstehend aufeinanderlegen und vorher Kerben sägen oder mit Axt schlagen. Klammer zu!) Und wer unbedingt LUXUS haben wollte, hat sich ein „Dach” gebaut aus ALTEN FENSTERN oder Türen (mit Holzrahmen und Glas), würde aber heute eventuell auch FOLIE nehmen.

pic: das sieht aus wie eine KOSTENLOSE Stein-Trockenmauer, wo man allerdings ordentlich Steine schleppen musste

Zwischenergebnis bis hierhin: Das TRADITIONELLE Hochbeet der süddeutschen Gartenbautraditionen (bis etwa 1970?)  ist möglichst mit KOSTENLOSEN Materialien der „Umrahmung“ gebaut – Holz oder Stein – und der entscheidende „Trick“ ist, das man im Innern VERSCHIEDENE Naturmaterialien aufeinanderschichtet, nämlich zwecks WÄREMEERZEUGUNG durch „Verrottung“ (zum Beispiel von Laub) – aber ganz unten nicht vergisst, eine gescheite ENTWÄSSERUNG einzubauen. Solche traditionellen Hochbeete können 5 – 10 Jahre halten, müssen allerdings immer mal wieder zwischendurch hier und dort repariert werden, je nach Bedarf – weil sie nämlich zusammensacken.

Ich bin fast sicher: Hätte man in einer Wohnungsgenossenschaft, wo die Mieter auf dem Papier ABSTIMMUNGSRECHTE haben, dieses WISSEN über Hochbeete  diskutiert, dann hätte eine intelligente Mieter-Versammlung DIESER EDELROST-Hochbeet-Lösung NICHT ZUGESTIMMT, das Geld dafür NICHT investiert – sondern womöglich am Würstchenstand verbraten und mit ordentlich Bier runtergespült und mehrere FLOTTE FESTE mit Germanenschwoof und Ringelpietz mit Anfassen feste gefeiert!

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Jetzt kommt eine etwas heikle Frage: Hand auf’s Herz, liebes Publikum, hätte IRGENDJEMAND aus dem obigen Text-Zitat mit ENGLISCHEN Wörtern und dem Sprachstil eines ACTIONGELADENEN SPORT-REPORTERS unter Hochspannung kurz vor dem finalen Adrenalin-Schock VERMUTEN können, dass Hochbeete „an sich“ ziemlich harmlos sind – außer dass man davon „sich die Hände mit Erde schmutzig macht“?

Ich muß noch etwas ergänzen, damit ich mich nicht der BÖSWILLIGEN VERHARMLOSUNG schuldig mache: Die Wohnblöcke, wo diese Edelrost-Hochbeete stehen, sind ungefähr zur Hälfte belegt mit einer Mieterschaft-Klientel aus ambulanten Patienten eines örtlichen Psychiatrie-Gross-Krankenhauses, gemischt mit einigen Rentnern und ebenfalls sehr gemischten Migranten – und diese Wohnblöcke liegen im Einzugsgebiet eines Hauptbahnhofsviertels, das sich langsam zu einer – staatlich tolerierten – Drogenzone entwickelt. Nebenbei: Von örtlichen Kleingartenanlagen weiss ich rein zufällig, dass man dort Schwierigkeiten hat, überhaupt noch deutsche oder sonstige  Interessenten zu finden.

Alles das aber braucht niemanden nicht wirklich zu tangieren – nämlich solange diese Hochbeete und die neu hübsch zurechtgemachten Wohnblock-Fassaden VON OBEN „schöne Bilder“ ergeben, denn rein zufällig, habe ich soeben von einem städtebaulichen Vorzeigeprojekt gesprochen, wo von weit her Besucher im Hubschrauber kommen, um dieses Stadtviertel-WUNDER – wo natürlich die Landesregierung mitmischt –  zu bestaunen!

Ich selbst habe übrigens Deutschlandticket und kann an der angekündigten „Bepflanzung eines Hochbeetes mit Bierstand und Grillwürstchen“ deshalb NICHT teilnehmen.

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Zum Schluß darf ich eine RÄTSELFRAGE stellen: WER hat vermutlich an diesem Metall-Hochbeete-Projekt verdient?
Na klar, der Metallkasten-Produzent und die Firma, wleche die Gehwegplatten gelegt hat..
Und jetzt sehen wir doch noch etwas GUTES, denn dadurch hatten die Metall-Arbeiter ARBEIT und sind nicht so schnell arbeitslos geworden wie andere! Hola!
Man mißverstehe aber diese Bemerkung nicht als SPASS: Wir haben Statistiken, dass Bau-Märkte mit Garten-Centern selbstverständlich MASSIV profitabel sind – egal welche Umweltpolitik gerade modern ist oder nicht. Ausserdem haben wir Statistiken, dass – stark reglementierte – deutsche Kleingärten nicht mehr dem ÜBERLEBEN der Menschen nach dem letzten Krieg dienen, sondern zu GROSS-ABSATZMÄRKTEN für Landwirtschafts-CHEMIE und für den Garten-Maschinenbau geworden sind – und die sollen angeblich PRÄCHTIG Geld verdienen.
Ich kann mir allerdings nicht den Hinweis verkneifen: Wer TOMATEN schmecken will, wie sie FRÜHER einmal geschmeckt haben, der kann heute nach Rumänien fahren, denn da sind die Leute SO ARM, dass sie Gartenmaschinen und Landwirtschaftschemie gar nicht kaufen können und der PERDEWAGEN wieder „modern“ geworden ist.

Buike Science And Music

 

 

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*11.06.1953, Bremen, Germany - long years in Neuss/Germany