Beethoven hatte abnorm hohe Blei- und Quecksilberwerte – aber gestorben ist er daran nicht – Neue Analysen, neue Argumente

source: Machte billiger Wein Beethoven taub?; in: “20min”-ch – Fee Anabelle Riebeling – 15-05-2024 – URL https://www.20min.ch/story/hohe-bleiwerte-machte-billiger-wein-beethoven-taub-103106223   — Vorspann: “Eine DNA-Analyse von Ludwig van Beethovens Haaren zeigt, dass er wahrscheinlich unter einer Bleivergiftung litt.”

Zitat 1: > >  Das Team um Nader Rifai vom Boston Children’s Hospital und Harvard Medical School  hat zwei Haarsträhnen Beethovens (siehe Box) analysiert und sehr hohe Schwermetallkonzentrationen nachweisen können. So fanden die Forschenden das 13-Fache des normalen Gehalts an Arsen und das Vierfache des typischen Gehalts an Quecksilber im Haar vor. Zudem stiessen sie auf enorme Bleiwerte: Die eine Strähne enthielt 380 Mikrogramm Blei pro Gramm Haar, die andere 258 Mikrogramm Blei. Normal wären etwa vier Mikrogramm pro Gramm Haar.   < <

Zitat 2: ORIGINAL SOURCE OF NEW ANALYSIS:  High Lead Levels in 2 Independent and Authenticated Locks of Beethoven’s Hair – authors: Rifai, Nader / Meredith, William / Brown, Kevin / Erdahl, Sarah A. / Janetto, Paul J. –
, , , , (in) Clinical Chemistry, hvae054, https://doi.org/10.1093/clinchem/hvae054
Published: 06 May 2024 – pdf-file (URL  ist kryptographisch und sehr lang) — die Studie wurde durchgeführt am Boston Children’s Hospital und an der Harvard Medical School

Zitat 3:  > >  Eine im März 2023 im Fachjournal «Cell Biology» veröffentlichte Studie, in der «nahezu sicher authentische» Haarsträhnen analysiert wurden, kommt dagegen zu dem Schluss, «dass Beethoven definitiv nicht an einer Bleivergiftung gestorben ist», wie Wilson auf Oeaw.ac.at sagt. Die Studienautoren selbst hielten fest, dass Beethoven «eine genetische Veranlagung für Lebererkrankungen hatte». Weitere Analysen hätten zudem gezeigt, dass der Komponist «zumindest in den Monaten vor seinem Tod an einer Hepatitis-B-Infektion litt». Zusammen mit der genetischen Veranlagung und seinem weithin akzeptierten Alkoholkonsum lieferte dies plausible Erklärungen für Beethovens schwere Lebererkrankung, die in seinem Tod gipfelte.  < <  — ORIGINAL SOURCE: Genomic analyses of hair from Ludwig van Beethoven – Tristan James Alexander Begg / Axel Schmidt / Arthur Kocher / Robert David Attenborough / Toomas Kivisild  / Johannes Krause —  03/2023 (Elvesier Publisher)  – DOI: https://doi.org/10.1016/j.cub.2023.02.041pdf-file

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Ultrakurze Zusammenfassung:

Beethoven hatte ungewöhnlich HOHE Konzentrationen von Quecksilber, Arsen – aufgenommen eventuell durch belastete Fische aus der Donau –  und Blei – aufgenommen durch “Bleisalz” in Wein und Weinkorken – im Körper, und zwar möglicherweise schon ab seinem 20. Lebensjahr. Aber gestorben ist er daran nicht, sondern todesursächlich war a) eine genetische Prädisposition für Lebererkrankungen und b) eine Hepatitis B Infektion kurz vor seinem Tode. Ich ergänze aus anderen Quellen, die ich vergessen habe: Beethoven soll eine TYPISCHE “Säuferleber” (Befund: Leberzirrhose)  gehabt haben – was wir wissen, weil Beethoven seinen Körper nach seinem Tode der Forschungs testamentarisch zur Verfügung gestellt hatte. Beethoven soll einen Weinkonsum von mindestens 1 Liter pro Tag gehabt haben.  Das NEUE ARGUMENT, eine SCHWERMETALLVERGIFTUNG mit extremen Arsen-, Blei- und Quecksilberwerten habe Beethovens Taubheit  VERURSACHT, ist mir neu. (Bislang hatte man SPEKULIERT, daß eine SYPHILIS für die Taubheit ursächlich gewesen sei – aber Syphilis als “zeittypische Kavaliers-Geschlechtskrankheit” scheint heute nicht mehr haltbar zu sein.)

Zum Weiterlesen: Starb Beethoven an Bleivergiftung? Analyse liefert neue Hinweise; – in Der Standard AT – Julia Sica – 7-5-2024 – URL https://www.derstandard.de/story/3000000218358/starb-beethoven-an-bleivergiftung-analyse-liefert-neue-hinweise

Zum 200. Jubiläum der neunten Sinfonie legen Fachleute neue Analysen zweier Locken vor, die die Kontroverse um den Tod des Komponisten anfachen

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*11.06.1953, Bremen, Germany - long years in Neuss/Germany