NATO – der höhere finanztechnische Blödsinn – 28-Nov-2019- Frage an Radio Eriwan

 

Am 28. Nov. 2019 geht kurz vor irgendeinem „Jubiläumsgipfel der NATO in London“ der Aufschrei durch den Blätterwald:

TRUMP KÜRZT NATO-BEITRÄGE DER USA.

Kommt natürlich jetzt die Frage: „Ja, aber war Trump nicht derjenige, der eine Erhöhung der Verteidigungsanstrengungen der Europäer verlangt?“

Die BEABSICHTIGTE WIRKUNG dieser Art von Berichterstattung ist klar: Da ist einer, der laut ruft, daß ANDERE MEHR tun soll, aber in Wirklichkeit will er selbst SCHEINBAR WENIGER zahlen.

Wir sind also gehörig ALARMIERT – und greifen jetzt zu t-online in der Hoffnung, daß uns danach einiges klarer sein wird.

Wir starten mit einem QUELLENNACHWEIS:

„(Vor Gipfel in London)  Trump kürzt Nato-Beitrag der USA – Deutschland springt ein“; in: t-online 28.11.2019, übernommen von dpa und dru – URL https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_86891802/donald-trump-us-praesident-kuerzt-nato-beitrag-deutschland-springt-ein.html

(Die etwas journalistisch REISSERISCHE Aufmachung des Artikel-Titels überspringen wir grossherzig!)

So, jetzt kommt die Frage: Lässt sich ermitteln, welcher FINANZTOPF der NATO EXAKT a) von den USA GEKÜRZT und b) deshalb UMFINANZIERT werden soll?

Well, t-online / dpa behaupten, daß es sich um NATO-„Gemeinschaftskosten“ handeln soll.

Und „Gemeinschaftskosten“ werden in diesem t-online / dpa-Artikel DEFINIERT wie folgt, worüber wir sehr froh sind, weil „Gemeinschaftskosten“ nämlich alles mögliche sein könnten, was in der regulären Buchhaltung gar nicht vorkommt

Zitatanfang: „Mit dem Geld aus der Gemeinschaftskasse werden zum Beispiel die Bündniszentrale in Brüssel und die militärischen Hauptquartiere finanziert. Ein Teil der Mittel ist zudem für Investitionen in gemeinschaftlich nutzbare Infrastruktur vorgesehen. Wie viel Geld ein Land zu den Gemeinschaftskosten beitragen muss, richtet sich grundsätzlich nach dem Bruttonationaleinkommen. Für die USA gibt es aber eine Obergrenze, da sie sonst rund die Hälfte der Gemeinschaftskosten tragen müssten.“ Zitatende URL https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_86891802/donald-trump-us-praesident-kuerzt-nato-beitrag-deutschland-springt-ein.html

An dieser Stelle ÜBERSPRINGEN wir ganz GROSSHERZIG die AKTUELLE Problematik der NATO-Hauptquartiere, erstens um dem bösen Feind keine Informationen zu geben und zweitens, weil da AKTUELL eine SEHR KOMPLEXE UMSTRUKTURIERUNG stattfindet. Kurz gesagt: Irgendwann zwischen 1990 – 2010 sind MEHRERE NATO-Hauptquartiere GESCHLOSSEN und/oder VERLEGT worden, aber IM AUGENBLICK werden EINIGE HQ-s gerade NEU gebaut, natürlich mit einer NEUEN TECHNIK, die man unmöglich in einem Zeitungsartikel erklären kann.

Der intelligtente Leser MEINT aber, UNGEFÄHR begriffen zu haben, daß man nicht nur Panzer, Laserkanonen und Weltraumkommandos  braucht, sondern auch (irdische) HAUPTQUARTIERE und VERSTEHT, daß dies Geld kosten wird.

dpa / t-online sind nun so freundlich, uns den NEUEN KOSTENVERTEILUNGSPLAN zu „erklären“ und wir lesen hoch erfreut!

Zitatnanfang: “ Nach dem neuen Verteilungsschlüssel beträgt der US-Anteil ab 2021 dann 16,35 Prozent – bislang waren es 22,1 Prozent. Der deutsche Anteil wird von derzeit 14,8 Prozent auf 16,35 Prozent steigen. Die dann noch bleibende Finanzierungslücke füllen anteilig die anderen Nato-Staaten mit Ausnahme Frankreichs.“ Zitatende  URL https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_86891802/donald-trump-us-praesident-kuerzt-nato-beitrag-deutschland-springt-ein.html

Der finanztechnische Grobmotoriker hat jetzt ein AHA-Erlebnis: AHA, die USA gehen GROB von 22 % auf 16 % runter (also 6% minus) und Deutschland geht rauf von 14,8 % auf 16,35 % (also grob 1,5 % plus). Und was die ANDEREN machen, wird nicht beziffert. JEDOCH scheinen wir zu lernen: NACH Einführung des neuen VERTEILUNGSPLANES werden die USA und Deutschland ungefähr den GLEICHEN PROZENTANTEIL von grob 16 % zahlen, wodurch wir ganz überrascht erfahren: Wenn USA und Deutschland beide je 16 % aufbringen, wären das zusammen 32 % – und den REST von fast 70 % müssen die ANDEREN bezahlen, aber OHNE Frankreich, das irgendeine Art SONDERROLLE zu haben scheint, welche genau und warum, bleibt in „höheren diplomatischen Nebeln“ versteckt!

Nun interessieren wir uns aber nicht nur für PROZENTE – ausser natürlich bei Wodka und/oder Whisky – sondern auch für die MILLIONEN, die das „in echt“ bedeuteten würde.

Und jetzt kommt das, warum ich diese Analyse geschrieben habe, nämlich folgendes Zitat!

Zitatanfang:  „Für Deutschland würde die Änderung des Verteilungsschlüssels bei konstanten Kosten eine jährliche Mehrbelastung in Höhe von mehr als 33 Millionen Euro bedeuten. Die USA als mit Abstand größte Volkswirtschaft des Bündnisses könnten dagegen mehr als 120 Millionen Euro sparen. In diesem Jahr zahlen die Vereinigten Staaten von den betroffenen Gemeinschaftsausgaben in Höhe von etwa 2,12 Milliarden Euro fast 470 Millionen Euro, Deutschland überweist rund 313 Millionen Euro.  “ Zitatende URL https://www.t-online.de/nachrichten/ausland/internationale-politik/id_86891802/donald-trump-us-praesident-kuerzt-nato-beitrag-deutschland-springt-ein.html

Wer das beim ersten Mal Lesen verstanden hat, bitte vortreten!

Ich VERSUCHE mal, zu BEGREIFEN!

NATO-„Gemeinschaftskosten“ könnten sein ingesamt 2,2 Milliarden Euro pro Jahr – und wir sind ehrlich schockiert – und wir begreifen unmittelbar, daß 2,2 Milliarden die Möglichkeiten JEDER Hausfrau und ihres Familien-Budgets sprengen würde.

Anders geagt: dpa / t-online und Herr Donald Trump haben es bis hierhin GESCHAFFT, daß wir Leser uns doch tatsächlich über 2,2 Millärdchen aufgeregt haben! Damit wir mal einen Grössenordnungsvergleich haben: ANGEBLICH zahlen die USA NATIONAL pro Jahr 700 Milliarden USD für ihre Streitkräfte. Oder noch etwas drastischer formuliert: Wenn man für 2,2 Milliarden Euro 10 Panzer kriegt, dann hat man einen Schnäppchenpreis bezahlt!

Als nächstes scheinen wir gelernt zu haben: von diesen 2,2 Milliarden Euro bezahlen die USA AKTUELL 470 Millionen und Deutschland 313 Millionen.

Zwischenstopp: Ich hatte oben behauptet, daß USA und Deutschland grob 32 % bezahlen, so daß also 470 Millionen + 313 Millioen = 32 % sein müssten.

Wir erhalten folgenden Rechenansatz:

Wenn USA plus Deutschalnd 783 Millionen entsprechend 32 %, dann x Millionen entsprecehnd 100 %. Ich tippe in meinen Taschenrechner ein 783:32 x 100 und erhalte  grob 2446 Millionen entsprechend grob 2,4 Milliarden – und wir sind insowet erst einmal etwas beruhigt, daß uns dieser Artikel nicht eventuell „aus Versehen“ veräppelt!

Jetzt rechnen wir zur Kontrolle:

470 Millionen USA Anteil minus SPRABETRAG 120 Millionen = 350 Millionen

313 Millionen  Deutschland PLUS Neubelastung 33 Millionen  = grob 346 Millionen

Jetzt sind wir ganz von den Socken: Das KLEINE Deutschland ZAHLT genauso viel wie die GROSSE USA – und Hochachtung, wie hoch der kleine „Partner“ hier springen will!

Und JETZT – vielleicht?! – haben wir möglicherweise WIRKLICH etwas gelernt, nämlich die FRAGE:

IST POLITIK das fröhliche Zerstechen lustiger SEIFENBLASEN?

Buike Science And Music

*11.06.1953, Bremen, Germany - long years in Neuss/Germany