Ist “Huta Warszawa” Befreiung – Frage an Radio Eriwan

 

Frage an Radio Eriwan: “Ist die Bilderbuch-Story der Stahlfabrik “Huta Warszawa” eine “Befreiung”?

Antwort von Radio Eriwan: Ja, unbedingt! Diese Fabrik ist ENDLICH weg – und Polen kann jetzt  LEICHT und FREI in die glorreiche US-Demokratie und das PARADIES der FREIEN MARKTWIRTSCHAFT  hineinwachsen! Wir reden doch über “Huta Warszawa” alias “Luccini Warszawa” alias “AcelorMittal Warszawa, oder”?

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Um diesen WITZ der BEFREIUNG Polens VON der Stahl-Fabrik Huta Warszawa durch den US-Präsidenten George H. W. Bush – Bush senior –  zu BEGREIFEN, muß man etwas Hintergrund erzählen..

Und zwar wurde “Huta Warszawa” (ursprünglicher Firmenname  1953-1992) mit einem WIEDERBESCHAFFUNGSWERT von 3- 4 MILLIARDEN gleich grob 3000 Millionen von westlichen Stahlfachleuten “eingeschätzt”. Das reichte aber noch lange nicht, damit den AUSLÄNDISCHEN INVESTOREN das Wasser im Mund zusammenlief: VOR dem Verkauf musste die damalige Polnische Regierung noch die ALTSCHULDEN der Fabrik “freiwillig” übernehmen. DANACH konnte die Fabrik endlich VERKAUFT werden an den ITALIENISCHEN Stahlhersteller  “Luccini”, und zwar für 30 Millionen.

(source vgl.: Engdahl, F. William: Geheimakte NGOs. Wie Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege anzetteln, Rottenburg_ Kopp 2018, 2.Aufl., S.35)

Jetzt rechnen wir: 3000 Millionen geteilt durch 30 Millionen ist gleich 100 – in Worten: EINHUNDERT. Auf Hochdeutsch: Die Fabrik wurde verkauft für EIN HUNDERSTEL ihres ursprünglichen WERTES – und 99/100 sind weg oder FUTSCH – oder irgendjemand hat  sich das in die Tasche gesteckt!

Und genau das ist der WITZ:

Klein Erna fragt Klein Fritzchen: “Wie gehen die Geschäfte?” Antwortet Klein Fritzchen: “Es geht gerade so – poln.: jako tako – ! Wir kaufen für 3 Deutschmark ein und verkaufen für 6 Deutschmark – und von den 3 Prozent Unterschied halten wir uns über Wasser!”

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So, die Story ist aber noch nicht zu Ende. Jetzt fragen wir uns nämlich, ob irgendjemand schon mal was von einer italienischen Stahlfirma “Luccini” gehört hat? NEIN? Well, das ist OKAY, denn ITALIEN war NOCH NIE ein wichtiger Stahlproduzent!

Und viel schlimmer noch: SEIT 2013 GIBT ES DIE FIRMA LUCCINI – wahrscheinlich, eventuell – NICHT MEHR. DAS GLAUBT MIR KEINER – und deshalb ein Zitat:

Lucchini könnte Ende November das Geld ausgehen, so Piero Nardi, Verwalter des Unternehmens, bei einem Treffen mit den Gewerkschaften am 22.08.13. Um eine Schließung des Stahlwerks in Piombino zu verhindern, müsse die Regierung reagieren und die Zusammenarbeit mit Ilva sofort eingeleitet werden. (SBB 26.08.13)” (source: Luccini droht Schliessung; in: Wirtschaftsvereinigung Stahl 26.08.2013 URL  https://www.stahl-online.de/index.php/lucchini-droht-schliessung/ )

Als nächstes habe ich überprüft, daß “Huta Warszawa”  (Wiki PL) TATSÄCHLICH an italienische Luccini-Stahl verkauft wurde, nämlich in POLNISCHER Wikipedia!

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So, die Story ist immer noch nicht zu Ende. In polnischer Wikipedia erfahre ich, daß “Huta Warszawa” JETZT “AcelorMittal Warszawa” (Wiki PL) ist und ich zitiere den Abschnitt “Geschichte, (Firmen-)Namen”: “Nazwy

  • 1953–1992 – Huta Warszawa
  • 1992–2005 – Huta Lucchini Warszawa
  • od 2005 – ArcelorMittal Warszawa”

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Die Geschichte ist immer noch nicht zu Ende. Rein zufällig hatten wir nämlich hier in Neuss eine früher weltbekannte Schraubenfirma Bauer & Schaurte, bei der ich als Student gejobbt habe, die im Augenblick  abgerissen wird. Bauer & Schaurte Schrauben wurde zuerst verkauft an niederländisch-luxemburgische AcelorMittal . Das “funktionierte” aber nicht und irgendwann ging die Firma an TATA Steel, Indien – wer hat da gelacht! – und das “funktionierte” auch nicht und nach ungefähr 4-5 Firmenverkäufen war Bauer & Schaurte so KOMPLETT KAPUTT, daß es HEUTE KOMPLETT abgerissen wird.

TATA Steel Wiki – Tata Steel Europa seit 2016 bei Investor Greybull Capital Wiki ENGreybull Capital: rescuer of distressed firms or vulture fund? The Guardian, 23.May 2019, Rob Davis, Rupert Neate – Tata-Clan, indischer Riese in Handelsblatt, 27.8.2003  – Anders gesagt: TATA Steel Indien befasst sich mit PLEITKANDIDATEN – besonders berühmt der Fall von British Steel – und sogenanntem “vulture capitalism” (Geier-Kapitalismus), denn es sind die GEIER, die als LETZTE einen PROFIT von Tierleichen haben!

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Wir LERNEN über die BEFREIUNG Polens 1989: Unter der GESCHÄFTSFÜHRUNG des US-Präsidenten George H. W.Bush –  Bush senior – und unter dem Segen des Woitila-Papstes Johannes Paul II. – wurde eine früher NATIONAL WICHTIGE Stahlfirma auf einen SCHIEFEN WEG geschickt, der voraussichtlich und erfahrungsgemäß bei TOTALER STILLLEGUNG und/oder Plattmachung enden wird. Polen hat durch diese FINANZOPERATIONEN bei diesem Stahl-Investionsobjekt  mindestens 3 Milliarden plus VERLOREN – und dieser POLNISCHE Verlust muss für IRGENDJEMANDEN ein RIESENGEWINN gewesen sein.

Ich sollte vielleicht erwähnen: Bei Weiterverkäufen von “maroden” Firmen werden KEINE “normalen kaufmännischen” Prozente genommen, denn eine weiterverkaufte Firma sollte “branchenüblich” so ungefähr 20-30% PLUS in die KASSE des Wiederverkäufers bringen. (Es handelt sich also letztlich um SPEKULATIVE FINANZGESCHÄFTE.)

Und jetzt ist diese Story zu Ende- Und wenn Polen nicht besser aufpasst, dann ist Polen auch bald am Ende!

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Allerdings hat das POLNISCHE PARLAMENT, das den Balcerowicz-Plan (1989) –Leszek Balcerowicz  – gebilligt hat, als Entschuldigungsgrund, dass die Abgeordneten KEINEN BLASSEN SCHIMMER AHNUNG hatten, mit welchen DRECKIGEN METHODEN sie von den US-Amerikanern ABGEZOCKT worden sind!

Klammer auf: Der Balcerowicz-Plan (1989) war die ÜBLICHE METHODE der (USA) NEOCONS und des IWF, die normalerweise als (oekonomische) “SCHOCK-THERAPIE” bezeichnet wird – und die überall auf der Welt und IMMER WIEDER zu DEMSELBEN Ergebnis führt, nämlich einer FLÄCHENDECKENDEN ABSENKUNG des Lebensstandards der ALLGEMEINEN BEVÖLKERUNG. Der WITZ ist nur: In Polen und Russland gab es 1989 “an sich” gar nichts zum “Absenken” – und die Leute hatten ECHTES ELEND!

Die Polen sind übrigens nicht von selbst darauf gekommen, sich selbst ins Knie zu schiessen, sondern hatten FACHKUNDIGE ANLEITUNG durch den Herren George Soros, der sich “ein GEHIRN gekauft” hatte, nämlich den Harvard Ökonomen Jeffrey Sachs – Wiki DEWiki EN –  von dem ich noch nie etwas gehört habe. Wir lesen, weil das wichtig ist: “Soros seinerseits führte den Harvard-Ökonom Jeffrey Sachs, Architekt der polnischen >Wirtschaftsschocktherapie< und andere amerikanische >Freunde< in Jelzins Kreise ein.” (source: Engdahl, F. William: Geheimakte NGOs. Wie die Tarnorganisationen der CIA Revolutionen, Umstürze und Kriege anzetteln; Rottenburg: Kopp Verlag 2018, 2. Aufl., S. 61) Klammer zu!

Wir alle haben noch im Ohr, wie George W. Bush  – Bush junior – über den  sogenannten “Zusammenbruch des Kommunismus” STOLZ sagte: “WIR HABEN GEWONNEN”.

Ich aber, Bruno Antonio Buike, als Baby gemanagt von deutschen Gerichten gemäß POLNISCHEM Familiengesetz – als ob ich “polnische Staatsbürgerschaft” gehabt hätte, die mir aber HEUTE niemand bestätigen kann! – , sage:

VERARSCHUNG ist KEIN Sieg – UND WEHE, wenn die Leute aufwachen und MERKEN, WIE TOLL sie verarscht worden sind! Sowas schafft LEBENSLANGE Freundschaften!

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Ist aber diese Story über “Huta Warszawa” nun Kommunismus oder Kapitalismus? Nun, ich würde vorschlagen, sie als VERBRECHEN zu bezeichnen – und vielleicht kämen wir alle wieder ein Stückchen weiter, wenn wir mit dem George Orwell “Doppeldenk” aufhören, wo man unwidersprochen sagt “Krieg ist Frieden!”, indem wir zurück zu den BASICS des KORREKTEN DENKENS gehen und behaupten: KRIEG IST KRIEG und VERBRECHEN IST VERBRECHEN!

Für die Tatsache allerdings, daß im Westen heute eine TECHNOLOGISCHE ÜBERWACHUNG akzeptiert wird in einem Ausmaß, das man in Sowjetzeiten nicht einmal ahnen konnte, habe ich KEINE ERKLÄRUNG! Ich begreife ehrlich NICHT, warum Menschen in FREIHEITLICHEN Staaten nicht die Leute von der CIA, der NSA und GCHQ einfach zum Teufel jagen, und ich begreife nicht,  WOFÜR westliche Regierungen überhaupt eine derartige Überwachung “brauchen”, die vielleicht eher für Zwecke von  “Star-Wars-Szenarien” “plausibler” sein könnte – oder auch nicht!

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Abgrenzungen

Weil heute viele zweifelhafte Organisationen und Meinungsmanipulateure  Autoren “instrumentalisieren” wollen, muß ich hier ABGRENZUNG vornehmen.

Meine ERSTE ABGRENZUNG geht gegen alle westlichen Utopisten, welche das sozialistische System zurückhaben wollen und die von einer “gewaschen und geschleuderten” DDR 2.0 “träumen”. (Es ist jetzt im Osten und auch in Russland allgemein durchaus “erträglicher”, wenn auch bestimmte Dinge sich gar nicht sehr geändert haben.)

Meine ZWEITE ABGRENZUNG packe ich in einen “wissenschaftlichen Hinweis”:

John Kenneth Galbraith hat bereits in aller wünschenwerten Deutlichkeit nachgewiesen, daß kommunistische und westliche Länder etwas GEMEINSAM haben, was sie gar nicht bemerken: BEIDE sind INDUSTRIE-Gesellschaften mit dem Merkmal “PLAN-(KOMMANDO)-Wirtschaft”. Quelle: Galbraith, John K.: The New Industrial State. 1967; dt.: Die moderne Industriegesellschaft. Droemer Knaur, München 1970–1974. ISBN 3-426-00219-1.

Ich glaube das sind zwei ECKPUNKTE für eine VERÄNDERTE wissenschaftliche Auseinandersetzung: a) strukturelle Ähnlichkeit von PLAN und INDUSTRIE – und b) EXISTIERENDE KOOPERATION unterhalb einer ANTAGONISMUS-Oberfläche zwischen Ost und West, siehe Keller, Werner: Ost minus West gleich Null, München: Droemer Knaur 1960 ( Werner Kellers Hauptthese: Wärend der gesamten Zeit des kommunistischen Sowjetsystems hat es eine GRUNDSOLIDE OEKONOMISCHE KOOPERATION zwischen den angeblich “verfeindeten” Systemen gegeben!)

Zwei grössere Unterschiede scheint es zu geben: a) die Menge des Einsatzes von technologischer Hardware und System-Komplettüberwachung; b) falls eine systemimmanente Tendenz zu DIKTATUR existieren sollte, könnte man plädieren auf einen GRADUELLEN Unterschied, etwas im Sinne von “nice behavior dictatorship”, wie sie zum Beispiel vom UBUNTU-Entwickler und Milliardär Mark Shuttlewood vertreten wird, siehe “benevolent dictatorship”

Wie soll ich höflich sagen: Vielleicht würde es helfen, wenn wir unseren SPRACHMÜLL etwas entrümpeln und AUFHÖREN, von “US-Demokratie” zu sprechen, denn die USA ist ein ” System von Großsgrundbesitzern und Eliten”, denen das Volk HERZLICH EGAL war (und ist)  und deren RELIGION keineswegs die Religion der Volksmehrheit war, sondern welche atheistisch-nihilistisch-freimaurerische Positionen bevorzugten. Oder etwas anders gesagt: Daß man bis heute von einer “freiheitlichen und rechtsstaatlichen US-Demokratie” spricht, ist einer der grössten Erfolge der POLITISCHEN PROPAGANDA überhaupt. USA heute ist “white supremacy” mit Merkmalen von Apartheid und eklatantem RASSISMUS und PATHOLOGISCHER Kriegs-Verliebtheit!

Ich glaube nicht, daß ich hier übertreibe – und habe jedenfalls woanders  versuchsweise formuliert: “Wenn die USA könnten, sie würden die Bisons und die Indianer NOCH EINMAL ausrotten!” Ich sage nicht, daß man Killerinstinkte nicht manchmal brauchen könnte; aber ich sage: KILLERINSTINKTE allein machen noch keine WELTZIVILISATION!

Ich vermute aber, daß der TIEFE GRABEN zwischen OST- und Westeuropa und das sehr tiefe UNVERSTÄNDNIS zwischen beiden eine ganz andere Ursache hat, nämlich die VERANKERUNG OSTEUROPAS in – eher traditionellen –  LÄNDLICH-agrarischen Lebenswelten auf einem MITTLEREN oder UNTEREN TECHNOLOGIE-Level.

Anders gesagt: Wenn wir aktuell erleben, daß INDUSTRIE KEINE AUSREICHENDE MENGE von Arbeitsplätzen mehr bereitstellt, dann KÖNNTE ein LÖSUNGBEITRAG aus LANDWIRTSCHAFTLICHEN Lebenswelten mit STARKEM KONVENTIONELLEN Verfahrensweisen kommen – was aber offenbar außer mir, der ich halb gelernter Bauer  und Landchaftsgärtner mit Zertifikat bin, niemand sonst für wichtig hält.

Es gibt aber Hoffnung, denn im Fernsehen sehe ich immer öfter: In Osteuropa ist der PFERDEWAGEN wieder zurück, zum Beispiel in Rumänien und Bulgarien! Und in Sanok, Polen, Podkarparski, gibt es eine Art “Museumsdorf”, wo man AKTIV die alten ARBEITSTECHNIKEN der BÄUERLICHEN PRODUKTIONSWEISEN wieder erforscht und experimentell betreibt.

Es ist aber ohne grosse Diskussion klar: WENN es etwas gibt, womit WESTEUROPA ÜBERHAUPT nicht klarkommt, was Westeuropa NICHT managen kann, dann ist das der STARKE LANDWIRTSCHAFTSSEKTOR in einigen osteuropäischen Ländern. Anders gesagt: Wenn es etwas gibt, daß für ZERSCHLAGUNG ganz oben auf der Liste steht bei westeuropäischen Managern, dann sind das die osteuropäischen Landwirtschaftsektoren!

PostScriptum:

Wenn ich das sagen darf: Man begreift nach dem “Ende des Sowjetsystems” durch US-amerikanische Glücksritter und Cowboys besser, WARUM wir jetzt einen Präsidenten TRUMP haben. Ich mit meiner hanseatischen DENKTRADITION vertrete nämlich, daß diese COWBOYS irgendwann STOLPERN MÜSSEN – und zwar mit einer gewissen logischen Folgerichtigkeit! – und GENAU DANN brauchen sie jemanden, der ERFAHRUNG HAT als BANKROTTEUR und der WEISS, wie man INSOLVENZEN “abwickelt”, nämlich so, daß am Ende dabei ein PLUS (wenigstens auf dem Papier!) herauskommt. – Mein Onkel, ein kleiner Bauunternehmer, der niemals Pleite gegangen ist,  sagte immer: “Wer dreimal Pleite gemacht hat und immer noch nicht saniert ist, dem kann man nicht helfen!” –  Oder etwas bissiger gesagt: Die USA haben ihre Krise von 1987 hingebogen, die Krise von 2007-2009 und es wäre doch gelacht, wenn sie den nächsten CRASH etwa nicht hinkriegen sollten! Der KERNPROBLEM für Leute mit meiner kontinentaleuropäischen Lernsozialisation ist allerdings: DIESES CRASH-SPIEL hat KEINEN – ich wiederhole: ÜBERHAUPT keinen! – philosophischen Sinn, ist also GARANTIERT SUBSTANZLOS und SINNFREI, jedenfalls für die – echte! –  SPIRITUELLE ENTWICKLUNG dieses Planeten!

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*11.06.1953, Bremen, Germany - long years in Neuss/Germany