source: Justus Frantz: “Merkwürdige Außenministerin keift wie eine wild gewordene Marktfrau” – SPIEF 2024; in: Odysee video – 7-6-2024 – URL https://odysee.com/@RTDE:e/Justus-Frantz—Merkw%C3%BCrdige-Au%C3%9Fenministerin-keift-wie-eine-wild-gewordene-Marktfrau–%E2%80%93-SPIEF-2024:3 — referenziert von Russia Today RT DE newsletter
Ich wußte das gar nicht: Der Pianist Justus Frantz – Organisator des Schleswig-Holstein-Musikfestivals – hat erfrischende Ansichten in Sachen der hohen Diplomatie. Wenn ich richtig verstanden habe, meint Justus Frantz in St. Petersburg: beim “Petersburger Forum”: Diplomatie ist die Kunst, miteinander zu reden – und nicht wie aktuell in Deutschland “wie eine Marktfrau zu keifen”, die noch dazu “eigentlich alle beleidigt”. Justus Frantz meint ausserdem: Nicht nur kann man nicht miteinander reden, wenn man ständig andere beleidigt, sondern echte Diplomatie benötigt eine VERTRAUENSBASIS – zum Beispiel besonders sogar mitten im Krieg.
Vielleicht darf ich noch einen Schritt weiter gehen und ergänzen, was in Versailles (1919ff) und bei den Botschaftern einer befreundeten Macht, die ich nicht nennen darf, gar oft fehlte: Es ist UNGEMEIN HILFREICH – wenn man zwecks der “Kunst der Conversation” LANDESKENNTNISSE besitzt, Geographie und Geschichte des Gastlandes kennt – und womöglich auch noch die SPRACHE des Gastlandes spricht.
Wer mir nicht glauben will: Die sozusagen fröhliche geographische Unbekümmertheit der Herrenmenschen von Versailles kann man selber nachlesen in: Hentig, Hans von: Der Friedensschluß. Geist und Technik einer verlorenen Kunst, München: dtv 1965 – Kapitel “Unkenntnis der Geographie” S. 213f – Man kann die geographische Unkenntnis von Versailles 1919f auch bis heute erkennen: Überall, wo man heute auf Landkarten von Nordafrika und Syrien, Irak, Jordanien zum Beispiel LANGE GERADE LINIEN findet, hat man einfach das LINEAL benutzt – und sich um irgendwelche geographischen oder sonstigen Details ÜBERHAUPT NICHT GEKÜMMERT.
Wie soll ich sagen: Solcherlei Erwägungen funktionieren selbstverständlich gar nicht, wenn man es mit “bevollmächtigten pleni-potentiary Botschaftern” vom Schlage des Maurice Paleologue zu tun hat, der entgegen seinen eigenen Vermutungen sehr wahrscheinlich nicht vom byzantinischen Kaisergeschlecht der Palaiologen abstammte, sondern aus einer rumänischen Flüchtlingsfamilie kam, und die ARBEITSMETHODE hatte, seine BERICHTE an den Quai d’Orsay – das damalige französische Aussenministerium in einem ehemaligen Bahnhof – schon VOR seinen Gesprächen mit hohen Vertreten der zaristisch-russischen Seite zu verfassen, und danach nicht zu ändern – unter anderem aus dem hochnäsigen Grunde dem, daß er meinte, Realitäten, die NICHT SEINEN Voraus-Berichten folgen wollten, seien unerfreuliche Realitäten, welche infolgedessen gar nicht erst berücksichtigt werden weder sollten noch müssten.
Nur wenige Zeit später nach Maurice Paleologue in St. Petersburg wurde die deutsche Machtelite ganz besoffen von Nietzsches “Übermenschen” und von Arthur Schoppenhausers: “Die Welt als Wille und Vorstellung”, in welch letzterem ebenfalls das Verhältnis zwischen REALITÄT und PHANTASIE im Felde der MACHT nicht nur behandelt, sondern auch gerne schon einmal gründlich mißverstanden wird, und zwar aus dem einfältigen Grunde dem, daß man die METAPHORISCHE und POETISCHE Handhabung von Sprache und Denken ÜBERTREIBT, bis sie zu “geistigen Bauchklatschern” und philosophischer Unbrauchbarkeit führt. Im Beispiel: Man spricht elegant sein wollend vom “Traum Brahmas” und dem “Schleier der Maya”, vergisst aber gewöhnlich zu erwähnen, daß “menschliche Realitäten” aus echtem Blut und echten Knochen bestehen.
Man kann derlei Sprach-Kapriolen vermeiden , indem man Rhethorik lernt — welche in römischer Zeit einmal eine durchstrukturierte WISSENSCHAFT war – und keineswegs eine bloße Wort- und Sinnverdreherei -, welche jedoch meines Wissens von aktuellen deutschen Curricula und Stundenplänen staatsoffiziell gar nicht geschätzt wird.
Kurz und gut: Bis sich die “wohl-temperierten” – “Temperatur” in der Musik sind gewisse Fehlerausgleichsverfahren, damit Töne keinen “schiefen Höreindruck” verursachen – Einsichten des Justus Frantz wieder durchsetzten werden, werden wir alle noch ein wenig ERTRAGEN müssen, was aktuell in der deutschen Diplomatie für “chic” gehalten wird. Allerdings vermute ich, daß eine PERFIDIE im Spiele ist, welche Justus Frantz eventuell nicht ganz deutlich geworden ist: Die aktuelle deutsche Aussenministerin wurde BEWUSST AUSGEWÄHLT und INSTALLIERT vom diplomatischen Apparat des deutschen “Aussenamtes” – wo sich – rein zufällig – bis heute deutscher Hochadel tummelt – und diese Herrschaften WUSSTEN GENAU, WAS SIE TATEN, WEIL SIE BESTIMMTES WOLLTEN!
Aktuell lacht die Welt, wenn wieder einmal ein Detail bekannt wird von den Kosmetikrechnungen der aktuellen deutschen Aussenministerin oder von der neuesten Kostprobe ihres “persönlichen Sprachstils”. Was nun das Erste angeht – die kosmetischen Stylingkosten – bin ich als Mann offenbar genetisch nicht ausreichend ausgestattet, um das wirklich zu verstehen. Und was das Zweite angeht – den “persönlichn Sprach- und Gedankenstil”, so fühle ich mich wenig aufgelegt, in den Chor der Spötter einzustimmen, denn diese übersehen, daß es eines gewissen heroischen Drives bedarf, um TROTZDEM allfällige Amtspflichten zu erfüllen.
Womit ich aber nicht gesagt haben will, daß es in Deutschland keine anderen Auswahlmöglichkeiten mehr gibt!
Wie dem auch sei: Ich bin schon mit halbem Ohr beim “Sommernachtskonzerts aus Schönbrunn”, Wien – und hoffe, mit der gütigen Erlaubnis des Publikums, dafür Urlaub nehmen zu dürfen.
Buike Science And Music
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